Angst und Phobien machen krank
Nicht selten beeinträchtigen Angst und Phobien unser Leben erheblich, sofern sie irrational werden und dadurch unseren Handlungsspielraum einschränken.
Andererseits ist Angst ein gutes und wichtiges Gefühl – solange sie der Situation angemessen ist. Sie ist neben Liebe, Freude, Trauer und Wut eines der Grundgefühle, die unser Leben begleiten.
Angst schützt uns vor Gefahren: Hätten unsere Vorfahren keine Angst vor dem Säbelzahntiger gehabt, hätte ich diese Zeilen vermutlich nicht geschrieben und Sie würden nicht vor dem PC sitzen und sie lesen.
Die heutigen Säbelzahntiger heißen zum Beispiel Auto. Ein Spaziergang auf der Autobahn wäre genauso wenig zu empfehlen wie der Flirt mit dem Säbelzahntiger. Dabei, oder bei anderen ganz spezifischen Situationen des Alltags, ist es geboten, vorsichtig zu sein.
Wenn die Ängste oder Phobien jedoch irrational, übermächtig und schlimmstenfalls lebensbestimmend werden, beeinträchtigen sie die Lebensqualität unter Umständen bis zur völligen Isolation und Handlungsunfähigkeit. Dann sind sie auf jeden Fall schädlich, machen je nach Ausprägung irgendwann richtig krank und können sogar ausgesprochen gefährlich werden. Eine Wespe im Auto kann durch die Panik eines von einer Wespenphobie Betroffenen, leicht zu einem Unfall führen.
Nehmen wir als weiteres Beispiel oft heran gezogene Spinne:
Sitzt eine Spinne an der Wand, kommt es bei Spinnenphobikern zu Herzrasen, Schweißausbruch, Zittern, Panikgefühlen. Die Betroffenen möchten fliehen, mitunter fallen sie gar in Schockstarre.
Diese Angst ist irrational, denn die Spinne kann einen weder fressen noch sonst irgendein ein Leid zufügen. Das ist auch jedem Phobiker vom „Kopf her“ klar – und doch kommt es zu den geschilderten Symptomen. Ein „Stell dich nicht so an“ oder andere logische Argumente helfen dem Betroffenen gar nicht. Er ist nicht verrückt oder „überkandidelt“, sondern in seinem Gehirn ist irgendwann eine (Fehl-)Schaltung entstanden. Und die sagt: Spinne = Gefahr.
Das gleiche Schema gilt im Wesentlichen für alle Ängste.
Beispiele für typische Ängste sind:
- Flugangst
- Prüfungsangst
- Höhenangst (Akrophobie)
- Angst vor geschlossenen Räumen (Klaustrophobie)
- Angst vor großen Flächen (Agoraphobie)
- Angst vor Spinnen, Schlangen, Mäusen oder sonstigem Getier
- generalisierte Ängste
Daneben gibt es viele weitere spezifische Ängste und Phobien, die individuell ungeheuer vielfältig bzw. ausgeprägt sein können.
Erschwerend kommt dann meist noch die Angst vor der Angst und der Panik hinzu.
Alle Ängste und Phobien lassen sich mit Psychotherapie und Hypnosetherapie gut behandeln. Dieses lässt sich auch in einem Artikel des Ärzteblattes zu diesem Thema nachlesen.
Die Hypnosetherapie kann die „Fehl-Schaltung“ des Gehirns im Unterbewusstsein korrigieren.
Enge „Verwandte“ von Ängsten und Phobien sind Zwangsstörungen. In diesen Fällen wird noch zwischen den Zwangsgedanken, den Zwangsimpulsen und den tatsächliches Zwangshandlungen unterschieden.
Auch falsche oder überzogene Erwartungen an uns selbst (z.B. ich darf keine Fehler machen) oder an andere (er/sie muss doch wissen, dass …), sowie hinderliche Glaubenssätze verursachen Stress und Ängste.